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Schonmal drüber nachgedacht?!?

Kuestenw8el
Hier bloggt:
Kuestenw8el
36 Jahre
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Lob und Komplimente?!?

Sag mal, wann hast du das letzte Mal ein Kompliment bekommen? Oder ein Lob? Irgendeine Wertschätzung darüber, was du gut gemacht hast? So richtig ehrlich gemeint? Mit meinem Freund hab ich da letztens mal drüber geredet. Irgendwie scheint er da keinen Zugang dazu zu bekommen, weil er selbst nie Lob oder Anerkennung bekommen hat. Vor allem nicht in seiner Familie. Ich finde das echt traurig. Vielen mit denen ich drüber ebenfalls gesprochen habe, geht es ähnlich. Weder in der Familie, noch in der Partnerschaft scheint es normal zu sein, sich gegenseitig mit Komplimenten zu beschenken und zu verwöhnen. Entweder wird etwas für selbstverständlich genommen – oder es passt nicht, dann wird es kritisiert. Und ich? Ich hab jetzt in letzter Zeit zwei Mal ein richtig positives Feedback über eine Präsentation bekommen – und merke, wie gut sowas eigentlich tut. Und wie selten ich sowas tatsächlich erlebe. Es sind totale High-Lights. Rot markierte Tage im Kalender. Ich merke, dass sowas echt was mit mir macht. Das ist echt krass.

Und dann frag ich mich: Warum gehen wir Menschen so miteinander um, wie wir es tun? Warum kritisieren wir einander lieber, als dass wir einander loben? Warum nörgeln wir lieber, als dass wir uns freuen? Warum sagen wir lieber gar nichts, als Komplimente zu verteilen? Es kostet doch nichts. Es tut uns doch nicht weh, oder? Aber es hat eine so enorme Wirkung beim Gegenüber. Ist es wirklich nur eine kulturell bedingte Angewohnheit? Frei nach dem schwäbischen Motto: „Ned gschompfa isch globt gnuag“? Das wäre echt erbärmlich… .

Doch warum fällt es uns so schwer, einander zu sagen, dass er toll ist? Liegt es vielleicht daran, dass wir uns selbst schon viel zu lange danach sehnen, dass uns mal jemand sowas sagt? Dass wir denken: „Wenn mir das niemand sagt, warum soll ich es dann jemandem anderes sagen? Hat der denn mehr verdient als ich?“ Oder haben wir einfach keinen Kopf dafür. Rationalistisch. Minimalistisch. „Ich sage nur, was wirklich notwendig ist“. Kein unnötiges Wort. Wie zum Beispiel ein Lob. Davon kann man sich nichts kaufen. – Nun ja, dem würde widersprechen, dass wir ziemlich viel Zeit damit verbringen, irgendein unnötiges Zeug zu reden, zu tun, unsere Zeit mit Quatsch zu verbringen … und vor allem ständig am unnützen rumnörgeln sind. Vielleicht nörgeln wir ja manchmal sogar so viel, dass in unserem Leben das Positive schlicht kaum noch Platz findet? Dass das Lob einfach verdrängt wird?

Ok, man muss berücksichtigen, dass da glaub auch die Menschen ganz unterschiedlich sind. Die einen nörgeln mehr. Die andern weniger. Die einen sind positiver eingestellt, die anderen hängen mehr ihrem Leid nach. Aber frag dich doch mal selbst – so ganz ernsthaft, ehrlich und im Geheimen: Wie oft kriegst du mal einfach so ein Kompliment oder Lob von jemandem? Und wie lang ist das schon her, dass du so beschenkt worden bist? Wie hat sich das angefühlt? Wann hast DU das letzte Mal jemanden mit einem Kompliment oder Lob beschenkt? Und wäre es nicht vielleicht eine interessante, revolutionäre Idee, sich vorzunehmen, täglich mindestens ein Kompliment an jemanden zu verschenken? Einfach so? Weil man es kann? Und es nix kostet?

Ich finde, die Welt ist schon voll genug von Leid, Problemen, Demütigungen, Schmerz, Misserfolgen, Undank, Ungerechtigkeit, Missgunst, Verlust, Streit, Krieg und Tod. Wir sind tagtäglich davon umgeben. In den Medien. Am Arbeitsplatz. Auf der Straße. Und leider oft auch in der Familie und daheim. Doch wir können den Unterschied machen. Wir können in diese Dunkelheit ein bisschen Licht bringen. Ein bisschen Wärme für die Herzen. Ein Lächeln bei all der Härte. Ein bisschen Wertschätzung inmitten all der Selbstsucht. Denn unsere Seelen leben davon. Jede einzelne. Sie nähren sich von Wertschätzung und Anerkennung. Warum schauen wir tagtäglich tatenlos zu, wie sie alle verhungern? Wir haben es doch in der Hand? WIR können den Unterschied machen. Und für manche Menschen macht ein einziges Lob einen ganz entscheidenden lebensverändernden Unterschied. Das darf man niemals unterschätzen! Manchmal kann ein einziges Wort den Unterschied zwischen Zuversicht oder Resignation, Sieg oder Niederlage, Leben oder Tod bedeuten. Manchmal sind gerade die kleinen Dinge das Zünglein an der Wage. Und meistens kriegen wir das aber gar nicht mehr mit. Wir wissen nicht, was gewesen wäre, wenn… . Was allerdings zurück bleibt, ist eine bessere oder schlechtere Welt. Wir sollten uns täglich für eine bessere Welt entscheiden!


Verfasst: 17.12.2024, 20:18 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • mpeace24 schrieb am 18.12.2024 um 06:45 Uhr

    Danke dir für das Thema und dank unseren Schöpfer, daß es so unvorstellbar viel um uns herum und in der Beziehung zu den Dingen gibt, für die wir dankbar sein können.