Kennt jemand die Gedanken:
"Wenn ich es mir nicht selbst hole, gehe ich möglicherweise leer aus."
"Wenn ich es mir nicht schnell schnappe, schnappt es mir bloß ein anderer weg."
"Wenn Gott nichts tut, dann muss ich eben selbst zur Tat schreiten."
"Wer klug sein will, muss lernen, sich durchzusetzen und sich das zu holen, was ihm zusteht."
"Gott interessiert es nicht, was du hast - ihm liegt nur dein Seelenheil am Herzen."
Selten sind wir uns dessen bewusst, dass diese Gedanken die Aussaat des Teufels ist; und ein entsprechendes Verhalten meist genau das GEGENTEIL bewirkt, was es zu versprechen scheint:
Nämlich, dass wir NICHT das empfangen, was wir uns wünschen, sondern leer ausgehen bzw stattdessen etwas ziemlich schlechtes bekommen.
Adam und Eva wollten sich etwas nehmen, das ihnen Gott offensichtlich vorzuenthalten schien - und brachten damit nur Unheil, Tod und Verderben über den gesamten Erdkreis.
Sarah und Abraham wollten den Dingen nachhelfen und sich selbst ihren Erben verschaffen - und heimsten sich und dem ganzen Volk Israel damit riesengroße Schwierigkeiten ein.
Jeder, der sich etwas außerhalb des Willens oder des Planes Gottes verschaffen wollte, bekam zwar etwas - das jedoch meist alles andere als etwas Gutes war (und erst recht nicht das Gewünschte).
Haben wir denn begründeten Anlass dazu, zu Gott, unserem Schöpfer, SO WENIG VERTRAUEN zu haben?
Warum sollte der, der uns ALLES geschenkt hat, uns etwas Gutes vorenthalten?
Warum sollte unser liebender Vater zulassen, dass wir leer ausgehen, solange wir ihm vertrauen?
Wie könnte Gott, der für alles einen GUTEN Plan hat, uns etwas SCHLECHTES geben oder zusehen, wie uns andere das Gute wegschnappen, das doch für uns gedacht war?
Ich habe den Eindruck, wir müssen erst wieder lernen, zu empfangen!
Empfangen bedeutet nicht, dass ich mir die Dinge rechtzeitig schnappen muss, dass ich drum kämpfen und sie verteidigen oder daran zerren muss.
EMPFANGEN bedeutet, dass Gott mir die Dinge hinstreckt, mir in die Hand legt und ich nichts weiter tun muss, als meine Hand offen zu halten.
Haben wir jemals etwas auf GENAU DIESE WEISE von Gott empfangen?
Oder meinten wir dann doch immer wieder, wir müssten die Gaben aus Gottes geöffneter Hand reißen, bevor er die Hand wieder schließt ... oder ein anderer kommt und es sich nimmt?
Lasst uns wieder mehr lernen, von Gott zu empfangen und den tiefen Frieden spüren, den man erlebt, wenn man wirklich die Gewissheit hat:
'DAS habe ich mir nicht hart erkämpft - sondern ICH WURDE BESCHENKT!'
Kommentare zu diesem Blogeintrag
Hallo,
Mmh, ich denke auch da ist viel wahres dran, aber es erfordert eine demütige Haltung und vor allem Geduld zum Warten, daher mag ich das Lied auch so sehr "Es liegt Kraft im Warten auf den Herrn..." NUR, jetzt kommt der Hacken: Im Alltag fehlt mir selbst allzuoft die Geduld zu warten, es kommen so viele Eindrücke mitunter, dass ich einfach nur handeln möchte, auch weil einfaches Abwarten dann wie nichts tun wirkt und - gerade im Umfeld von Arbeit oder auch bei Kindern als Seltsam verstanden wird
Als Alleinerziehender Vater muss ich beispielsweise so viele Entscheidungen treffen und als Vorbild und aktives Elternteil dastehen, weil die Kids sonst selber handeln entscheiden, wenn ich nicht klar eine Ansage mache und handele. Dort ist warten sehr schwer. Es entscheidet kein andere (ausser die Exfrau mit ihren Terminvorgaben) wann und wo ich in Urlaub fahren soll, wie die Wohnung am besten gestaltet (und regelmäßig aufgeräumt werden soll), Wochenendaktivitäten, welche Sachen die Kids wirklich brauchen für sich usw...
Ich wünsche mir manchmal mehr eine aktive Aussage dass Gott einfach sagt so ist es und mach es so, aber ich frage oder horsche in mich hinein und hoffe, dass ich dann die richtige kluge Entscheidung treffe...
Aber grundsätzlich gebe ich dir sehr recht, dass wir das warten und Geschenk bekommen immer mehr lernen sollten
vg thomas