Manchmal denke ich, wie schön wäre es, einen Menschen zu haben, an dessen Schulter ich mich anlehnen kann, wenn ich mich schwach fühle. Der mich in den Arm nimmt, wenn ich mutlos bin. Der mich zum Lachen bringt, wenn ich niedergeschlagen bin. Der für mich da ist und mir zuhört, wenn ich ihn brauche. Bei dem ich mich immer gewollt, geliebt und wichtig fühle. Der immer für mich Zeit hat - oder wenigstens ab und zu. Auf den ich mich wenigstens verlassen kann, wenn es brennt. Der mich aus dem Loch zieht, wenn ich es selbst nicht mehr kann.
Jeder sollte einen solchen Menschen an seiner Seite haben, doch leider können das die wenigsten von sich behaupten, wenn sie ehrlich sind. Es gibt viele Menschen, die allein sind, wenn es drauf ankommt. Die von ihren Freunden verlassen werden, wenn es ihnen an den Kragen geht. Oder die niemals wahre Freunde hatten. Auf Menschen ist leider in den seltensten Fällen verlass. Nicht einmal auf die engste Familie.
Doch...
... warum sehnen wir uns immer nach einem MENSCHEN, der uns das gibt, was wir brauchen. Könnte es nicht auch ein Gott sein, der das tut? Trauen wir ihm denn überhaupt zu, dass er das kann? Wie soll uns schon allein jemand umarmen, der keine Arme aus Fleisch und Blut hat? Wie können wir uns von jemandem verstanden fühlen, dessen Antworten so schwer zu verstehen sind? Da meinen wir tatsächlich einem Menschen mehr vertrauen zu können, der uns schon so oft verletzt, enttäuscht und missverstanden hat.
Warum nur ist das so? Warum halten wir Jesus für so unfähig? Für so wenig vertrauenswürdig? Für so viel weniger brauchbar, als einen durchschnittlichen Menschen?
KANN Jesus unsere Bedürfnisse nicht stillen?
Oder WOLLEN wir sie uns NICHT von ihm stillen lassen? Wollen wir lieber einen Menschen? Einfach jemand anderes? Nur nicht ihn? Ist es nicht eine Tatsache, dass ständig die Lüge in unserem Kopf kursiert, Jesus wäre nicht vertrauenswürdig? Jesus wäre nicht genug? Jesus wäre nicht in der Lage, unsere Bedürfnisse zu stillen? Und obwohl wir täglich die Erfahrung machen, dass NICHTS UND NIEMAND auf dieser Erde uns bleibende und tiefe Befriedigung schenken kann, so ist die einzige Lehre, die wir daraus ziehen, dass JESUS uns nicht das geben kann, was wir brauchen.
Wir sind wie die Eltern, die ihre Kinder schlagen, weil sie selbst von ihren Eltern geschlagen wurden: wir bestrafen jemanden für etwas, das uns ein anderer angetan hat.
Menschen haben sich an uns vergangen, und wir klagen GOTT dafür an.
Menschen haben uns belogen, und wir sagen GOTT unser Vertrauen ab.
Menschen haben uns enttäuscht, und GOTT ist es, den wir dafür ablehnen.
Menschen verletzen uns, jeden Tag unzählige Male, doch GOTT ist es, von dem wir uns dafür abwenden.
Wo ist der Sinn dahinter?
Wer kann ernsthaft behaupten, Gott hätte ihn enttäuscht? Sind es nicht dieselben, die nur auf sich sehen und ihre eigenen Wünsche? Die sich Befriedigung in allen Ecken dieser Welt gesucht und sie nicht gefunden haben? Oder die meinten, etwas von Gott erwarten zu können? Anspruch auf etwas zu haben? Rechte geltend machen zu können? Die dem Hirten vorschreiben wollten, wo er sie hinführen hätte sollen und jetzt sauer sind, weil er es nicht tat und einen anderen Weg ausgewählt hat? Ist es Jesus, der nicht für uns da ist? Oder ist es nicht eher so, dass er längst nicht mehr unsere erste Wahl ist? Ist es so, dass Jesus uns im Stich lässt oder ist es nicht vielmehr so, dass er für uns meist nur noch als Lückenbüßer und Sündenbock fungiert? Liegt das wahre Problem nicht genau darin, dass WIR Gott nicht mehr von ganzem Herzen suchen, anstatt darin, dass ER sich nicht finden lässt?
Jesus lässt sich öfters finden, als wir bereit sind, ihn zu suchen; und das sagt enorm viel über ihn und seine Vertrauenswürdigkeit aus.
Und ihr könnt mir glauben: Jesus lässt sich um einiges leichter finden, als ein Mensch, der uns unsere Bedürfnisse in gleicher Weise befriedigen könnte. Doch in welche Suche investieren wir mehr hinein? Und ob Jesus TATSÄCHLICH in der Lage ist, all unsere Bedürfnisse zu befriedigen, werden wir ERST DANN herausfinden, wenn wir ihm so viel Vertrauen entgegen bringen, dass wir ihm eine realistische Chance dafür geben, dies tun zu können.
Gott segne euch!
Kommentare zu diesem Blogeintrag
Liebe Kuestenw8tel,
das was du schreibst, das finde ich so richtig. Ich bin auch alleine und manchmal traurig dass ich niemand zum anlehnen habe oder zum trösten (außer meine Mama) und dann sage ich mir aber JESUS ist da und er wird mich trösten. Und ich stelle mir auch vor wie Gott seine Arme um mich legt. Und sage auch geborgen in mein Leben in Gott er hält mich in seinen Händen.
Ich versuche auch mehr zu vertrauen. So wie du sagst, glauben dass Jesus mehr geben kann als man denkt.
Liebe Grüße und Gottes Segen
Miezeli63