Ich habe vor einer Weile im Forum ein Thema gestartet „Gott lieben, aber wie?“
Dabei sind wirklich tolle Erkenntnisse zusammengetragen worden, die ich jetzt mal zusammenfassen werde!
Das Thema war folgendermaßen formuliert:
Das oberste Gebot besagt: Wir sollen Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit aller Kraft und mit unserem ganzen Gemüt.
Aber was heißt das praktisch? Wie kann ich Gott lieben? Wie lebt ihr eure Liebe zu Gott? So im ganz normalen, langweiligen Alltag?
Klar kann man die Liebe zu Gott auch durch die Liebe zu anderen Menschen ausdrücken, aber ist das alles? Man kann sich selbst auch prüfen, ob einem andere Dinge wichtiger sind als Gott, jedoch ist das meiner Meinung nach eine Sache, die uns nur in besonderen Situationen herausfordert, wenn man die Wahl hat und eine Entscheidung treffen muss.
Aber wie lebt ihr eure Liebe zu Gott ganz aktiv und praktisch im banalen Alltag? Das würde mich sehr interessieren!
Wir sind gemeinsam zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Punkt 1: Bibel lesen, um Gott immer besser kennenzulernen.
Wenn ich jemanden Liebe, dann interessiere ich mich für ihn! Ich möchte erfahren, wie derjenige so ist, was ihm Freude macht, wie er denkt und was ihn bewegt. Ich möchte einfach ALLES über ihn erfahren! Bei Gott geht das am Besten, indem wir sein Wort studieren. Und Gott freut sich darüber, wenn wir für ihn Zeit investieren.
Punkt 2: Gebet, um mit Gott in einer lebendigen, persönlichen Beziehung zu leben.
Der Punkt ist absolut zentral! Mit Gott ständig in Verbindung sein! Ihn als Erstes bei Zweifeln und Problemen zu fragen und nicht erst als letzte Instanz, wenn ich mit meinem Latein am Ende bin. Ihm für alles Gute und Schöne unmittelbar danken. Ihm meine Gedanken erzählen, die mir durch den Kopf gehen. Ihm meine Ängste bringen, anstatt mich erst lange damit zu quälen. Einfach ALLES SOFORT zu Gott bringen. Meine Sehnsüchte, meinen Kummer, meine Schwachheit, meine Unfähigkeit, aber auch mein Lob, meine Lieder, meine Freude - das ist ein Vertrauensbeweis, der Gott ehrt und ihm zeigt, was er mir bedeutet und dass er in meinem Leben die erste Rolle spielt! Es zeigt, dass mir Gott nicht egal ist. Dass er mir wichtig ist und ich gerne Zeit mit ihm verbringe.
Punkt 3: Gott vertrauen in jeder Lebenslage, in seinem Schutz und Frieden zu ruhen und mich 100% auf ihn verlassen.
Zu Liebe gehört immer auch Vertrauen. Ich kann niemanden Lieben, wenn ich ihm nicht völlig vertraue oder wenn ich dauernd Vorbehalte oder Zweifel gegen ihn hege. Der absolute Liebesbeweis ist, jemanden für so vertrauenswürdig zu halten, dass ich mich ohne Bedenken fallen lasse und WEIß, dass er mich auffängt. Gott wird durch nichts mehr geehrt, als dadurch, dass wir ihm unser Leben anvertrauen und in jeder Lebenslage fest auf seine Unterstützung, Allmacht und Güte zählen. Es gibt auch kein größeres Zeugnis für Gott, als wenn wir in Mitten des Sturmes innere Ruhe und Frieden haben.
Punkt 4: mich an und über Gott zu freuen! Über seine Güte, Treue, Liebe, Fürsorge.
Gott will uns zu jeder Zeit Freude schenken und wir sollten dieses Geschenk annehmen, wenn wir ihn lieben wollen. Es macht Gott Ehre, wenn wir uns über Gott und seine guten Gaben freuen und dankbar sind. Es zeigt auch, dass wir uns bewusst sind, dass alles Gottes Werk ist und wir es uns nicht selbst erarbeitet/verdient haben. Wir dürfen es niemals als selbstverständlich ansehen, dass Gott so großartig, wunderbar und herrlich ist und uns täglich soooo reichlich beschenkt!
Punkt 5: Alles, was wir tun, für Gott zu tun!
Wie es heißt in Kolosser 3, 23: "Was immer ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen."
So ist jeder Tag ein stetiger Gottesdienst, denn für Gott und zu Gottes Ehre kann ich einfach wirklich ALLES tun - sogar den Tisch abwischen! Und sobald ich etwas für Gott tue, mache ich ihm damit ein ganz besonderes Geschenk. Ich kann Gott ja sonst nichts bringen, weil ihm ja alles gehört – jedoch das, was ich tue, kann ich für mich oder zu bestimmten egoistischen Zwecken tun...ich kann es aber auch für Gott und zu seiner Ehre machen und diese Entscheidung kann ich selbst jedes Mal treffen!
Punkt 6: "stille" Zeit mit Gott verbringen, schweigen und offene Ohren dafür haben, was Gott mir sagen möchte!
Wenn ich jemanden Liebe, dann höre ich ihm gerne zu, was er zu sagen hat. Wenn ich im Gebet Gott eine Frage stelle, macht es wenig Sinn, wenn ich mir nicht die Zeit nehme, auch seine Antwort zu empfangen. Und ein Monolog, bei dem nur ich am Reden bin, ist kein Zeichen von einer guten und erfüllten Liebesbeziehung! Es ist auch ein Zeichen von Respekt, wenn wir jemanden zu Wort kommen lasse und ihm zuhören. Damit bringe ich zum Ausdruck, dass der Andere meine Wertschätzung bekommt und ich mich nicht selbst für das Wichtigste der Welt halte!
Punkt 7: Hingabe.
Dazu gehört, mich bewusst dafür zu öffnen, von Gott verändert zu werden, ihm mein Herz und mein Leben hinzugeben, auch Dinge bewusst fallen zu lassen, die in meinem Denken sind und die Gott nicht ehren; auch bewusste Vergebung! Gott sollte freie Hand in meinem Leben bekommen. Denn ich KANN mich NICHT selbst verändern und wenn ich Gott wirklich liebe, dann möchte ich nichts mehr, als dass er aus mir alles Schlechte und Böse, was ihm Schande und Schmerz bringt, zu entfernen und aus mir einen Menschen nach seinem Willen zu machen!
Punkt 8: Heilig leben
Den teuflischen Angriffen widerstehen, Gott treu bleiben, den Versuchungen widerstehen, dabei insbesondere auf die Gedanken achten und sie kontrollieren!
Ich kann mich zwar nicht selbst verändern, aber ich kann viele Entscheidungen bewusst treffen. Ob ich einer Versuchung nachgebe, ob ich mich auf Gott und das Gute konzentriere, das er in meinem Leben tut und tun will. Oder ob ich mich dem Selbstmitleid hingebe und die Stimme des Heiligen Geistes ignoriere. Wenn ich meinen Teil tue und treu und gehorsam seinem Weg folge, dann kann sich Gott in mir und meinem Leben verherrlichen!
Das sind alles Dinge, die Gott ehren und gefallen und auch ein Zeugnis für andere sind! Damit kann ich die Liebe zu Gott ganz konkret und praktisch leben!
Wer so lebt und all diese Punkte in seinem Leben umsetzt (+ die Liebe zum Nächsten und sich selbst), der lebt wahrhaft in einer tiefen Liebesbeziehung mit Gott! Und ich bin davon überzeugt, dass das wirklich erfüllend ist!
Kritik:
Es kann zwar den Anschein erwecken, dass das sich jetzt sehr leistungsorientiert anhört, weil es sich ja eher um eine scheinbar lieblose Auflistung von To-do's handelt, wie eine Checkliste zum Abhaken. Liebe zu leben kann man jedoch nie so aus Pflichtgefühl anhand einer Checkliste, das ist glaub aber jedem klar!!
Das hier ist ja mal eher so eine Art gedankliche, übersichtliche Zusammenfassung an Ausdrucksmöglichkeiten! Einfach mal so um einen Eindruck und eine Vorstellung zu bekommen, was so möglich ist!
Es ist ja auch nicht gesagt, wann, in welchem Maß, wie oft, wie viel und wie exzessiv das alles "betrieben" wird( Gebet, Bibellese,...), das bestimmt jeder für sich in jeder Situation nach Gefühl! Mit Sicherheit wird es auch immer Zeiten geben, in denen man einfach nur in stiller Liebe zueinander verweilt und schweigt!
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