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Schonmal drüber nachgedacht?!?

Kuestenw8el
Hier bloggt:
Kuestenw8el
36 Jahre
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Bin ich ok?!?

Es gibt viele Menschen, die stellen sich diese Frage nicht. Sie wissen, dass sie ok sind, so wie sie sind. Sie haben Eltern, die ihnen diese Gewissheit von klein auf vermittelt haben. Sie haben Freunde, die ihnen dieses Gefühl regelmäßig bestätigen. Sie haben Kollegen, die sie und ihre Arbeit wertschätzen. Und sie haben einen Partner, der mit seiner Treue täglich beweist: "Du bist ok und gut und wertvoll."

Aber leider gibt es noch viel mehr Menschen, die stellen sich diese Frage. Immer wieder. Und bekommen immer mehr das Gefühl: "Es kann nicht ok sein, wie ich bin."
Sie haben Eltern, die sich nicht für sie interessieren oder sie schlecht behandelt haben. Diese Menschen finden einfach keine Freunde. Sie sind schon so oft ausgenutzt oder hintergangen worden. Von ihren Kollegen werden sie gemobbt. Ihr Chef weiß ihre Arbeit nur zu kritisieren. Sie finden keinen Partner, oder wurden bereits verlassen oder betrogen.

Ich finde das sehr traurig. Traurig, wieviel Macht Menschen haben, anderen ihren Wert zu geben oder zu zerstören.
Und die Menschen, die so infrage gestellt und entwertet werden, sind keine Menschen mit schlechtem Charakter und boshaften Motiven. Es sind nicht die Zerstörer. Die, die es verdient hätten.
Meistens sind sie einfach nur ein bisschen anders. Exzentrisch. Vielleicht ein bisschen unsicherer. Etwas zu sensibel. Zu wenig rücksichtslos. Zu hilfsbereit. Zu ruhig oder zu aufgedreht. Zu schweigsam oder zu gesprächig. Zu ehrlich. Nicht hübsch genug oder zu hübsch. Nicht gesellschaftsverträglich. Nicht genügend angepasst. Aus der Reihe tanzend. Gesundheitlich angeschlagen. Nicht fröhlich genug. Zu tiefgründig. Gescheitert.
...
Nur...
...
Die Einen sind so, kommen irgendwie an, finden ihre Leute und ihren Platz,...
... und die anderen halt nicht.
Die Einen haben Glück ... und die anderen haben Pech.
Die Einen leben ihr Leben ... und die anderen kommen unter die Räder.

ABER WAS JETZT???

Schön, wenn du zu den Glücklichen gehörst, die sich nicht angesprochen fühlen müssen.
Doch was, wenn du zu denen gehörst, die auf der Strecke bleiben? Zu den ewig Abgelehnten? Den Ausgestoßenen?
Zu denen, die sich immer fragen müssen: "Bin ich ok, so wie ich bin? Und warum verhält sich die ganze Welt so, als wäre es nicht so?"

Ihr könnt auch sagen, was ihr wollt, aber es ist in einer solchen Situation kein wahrer Trost, zu wissen, dass Jesus vor 2000Jahren gestorben ist, weil du IHM wichtig bist ... und es im Himmel besser sein wird. Es ist keine befriedigende Lösung, sich selbst einzureden, dass jeder Mensch für Gott wertvoll ist und wenn die Welt dich verachtet, dann ist das normal. Und Christen sind nunmal nur Menschen, die dich immer enttäuschen können. Und wenn dich ein Partner nicht zu schätzen weiß, dann hat er dich eben nicht verdient.
Wie soll dir das ein wahrer Trost sein?
Es ändert sich ja dadurch nichts.
Musst du nun einfach damit leben, dass du für diese Welt 'nicht ok' bist, wie jemand, der querschnittsgelähmt ist und sich einfach damit abfinden muss? Oder dich ändern? Dich anpassen? Dein Innerstes verraten um der Zugehörigkeit willen? Wenn dies überhaupt möglich ist?

Überlegt euch doch mal:
Wie behandel ICH die anderen Menschen?
Gebe ich den 'Unsichtbaren' das Gefühl, sichtbar zu sein? Den Verstoßenen das Gefühl, richtig zu sein? Den Gedemütigten das Gefühl, wertvoll zu sein?
Oder füttert ihr nur die weiter, die schon so übersättigt an Bestätigung sind, dass sie noch meinen, ihre Fans aussortieren zu können.

Gott segne euch.


Verfasst: 01.04.2021, 15:46 Uhr

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