2 Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen ⟨Mächte⟩ der Bosheit in der Himmelswelt. (Eph 6:12, Elb)
Der geistliche Kampf
Ganz allgemein gesprochen hat ein Christ, der noch nicht das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist empfangen hat, nur eine verschwommene Vorstellung vom Bereich des Geistes. Er gleicht dem Diener Elisas, dessen Augen für die geistliche Wirklichkeit verschlossen waren. Er kann die biblischen Lehren wohl aufnehmen, aber sie erreichen nur seinen Verstand, weil ihm die Offenbarung des Geistes fehlt. Genau an dieser Stelle beginnt nun der geistliche Kampf. Die Macht der Finsternis verwandelt sich in einen Engel des Lichts und versucht sogar, die Person und das Werk des Heiligen Geistes zu imitieren. In dieser Zeit wird sich der Gläubige der Existenz des geistlichen Reiches und der Wirklichkeit Satans und seiner bösen Geister bewusst. Die Apostel wurden nach Golgatha vom Herrn selbst in der Schrift unterwiesen. Aber erst nach Pfingsten wurden sie sich der wirklichen Existenz eines geistlichen Bereiches bewusst. Der Empfang des Heiligen Geistes ist der Beginn des geistlichen Kampfes. Wenn ein Gläubiger sein Leben ganz der Führung Jesu anvertraut und mit Gott in Berührung gekommen ist, wird auch sein eigener Geist frei. Er begreift nun die Wirklichkeit der Dinge und Wesen im geistlichen Bereich. Mit diesem Wissen (und wir erinnern uns, dass der Gläubige nicht sofort über alles Wissen verfügt, sondern manches erst durch mancherlei Trübsal lernt) wird er mit Satans Wirklichkeit konfrontiert. Nur die geistlichen Christen erkennen die Wirklichkeit des geistlichen Feindes und bereiten sich zum Kampf (Eph. 6,12).
Dieser Kampf wird nicht mit Fleisch und Blut bestritten (2. Kor. 10,4), denn weil es sich um einen geistlichen Kampf handelt, muss er auch mit geistlichen Waffen gekämpft werden. Es ist dies ein Kampf zwischen dem Geist des Menschen und dem Geist des Feindes ein Kampf Geist gegen Geist. Ehe das Kind Gottes in seinem geistlichen Wandel an diesen Punkt kommt, kann es den Kampf der Geister weder begreifen noch ihn selbst ausfechten. Nur wenn der inwendige Mensch durch den Heiligen Geist gestärkt ist, vermag er mit dem Feind in seinem Geist zu streiten. Und je mehr er geistlich wächst, umso besser kann er den Anläufen Satans widerstehen. Es gibt viele Gründe für diesen geistlichen Konflikt. Die Taktik der Behinderung ist Satans Hauptgrund. Satan wird sehr oft die Gläubigen entweder emotional erschüttern, den Dienst, den sie für Gott tun, blockieren oder ihre Umgebung durcheinanderbringen. Die Notwendigkeit, für Gott zu kämpfen, ist allerdings auch ein Grund für diesen geistlichen Krieg. In der Luft oder auf Erden versucht Satan, sich gegen Gott zu behaupten, und darum wehren sich Gottes Leute mit den Waffen des Geistes, um die Werke des Feindes zu zerstören. Obwohl die Gläubigen manchmal nicht genau wissen, mit welchen Zielen Satan augenblicklich arbeitet, werden sie doch nicht vom Kampf ablassen, weil sie ja den Feind kennen.
Außer den beiden genannten Gründen gibt es noch einen weiteren für die Notwendigkeit des geistlichen Kampfes. Es geht darum, von dem Betrug Satans befreit zu werden und irregeleitete Menschen zu befreien.
Wenn auch nach der Taufe im Heiligen Geist der Geist der Gläubigen geschärft wird, um Gott zu verstehen, ist es dennoch möglich, dass sie verführt werden können. Um das zu vermeiden, brauchen sie nicht nur eine geistliche Antenne, sondern auch geistliche Erkenntnis. Wenn sie nicht wissen, auf welche Weise der Heilige Geist führt, werden sie vielleicht passiv und somit ein Opfer Satans. Der häufigste Fehler, den Christen in diesem Stadium begehen, besteht darin, dass sie einem irrationalen Gefühl oder einer Erfahrung und nicht dem inwendigen Menschen folgen. Wenn sie im Heiligen Geist getauft sind, kennen sie die Wirklichkeit des übernatürlichen. Wenn nun die Gläubigen nicht von ihrer eigenen Schwachheit im Blick auf eine Auseinandersetzung mit dem Übernatürlichen überzeugt sind, dann werden sie irregeführt. Der Geist des Gläubigen kann von zwei Mächten beeinflusst werden: dem Heiligen Geist und dem bösen Geist. Wer meint, sein Geist könne nur vom Heiligen Geist kontrolliert werden, begeht einen folgenschweren Irrtum. Wir müssen ganz klar erkennen, dass es neben dem Geist von Gott auch noch den »geist der Welt«gibt (1. Kor. 2,12).
12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die ⟨Dinge⟩ kennen, die uns von Gott geschenkt sind. (1. Kor 2:12, Elb)
(Watchman Nee, „Der geistliche Christ“ )
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