20 Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. (Gal 2:19, Schlachter)
Diese Worte beschreiben die Zerstörung meiner Unabhängigkeit, die ich selbst eingeleitet habe, und die Unterordnung meines Lebens unter die Herrschaft Jesu. Das kann mir niemand abnehmen, ich muss es selbst tun. Gott kann mich 365 Mal im Jahr an diesen Punkt führen, aber er kann mich nicht über die Schwelle schieben. Ich muss die harte Schale meiner eigenen Unabhängigkeit zerbrechen, dann wird mein Inneres frei und kann mit ihm eins werden – nicht so, wie ich mir das denke, sondern in absoluter, freiwilliger Treue zu Jesus. Wenn ich an diesen Punkt komme, gibt es kein Missverstehen. Nur sehr wenige von uns wissen etwas von der Treue zu Christus als dem Herrn oder verstehen, was er meint, wenn er sagt „um meinetwillen“. Aber daher kommt die Tragkraft eines Jüngers.
Habe ich auf meine Unabhängigkeit verzichtet? Alles andere ist religiöser Betrug. Der entscheidende Punkt ist der: Will ich meinen Widerstand aufgeben? Will ich mich Jesus Christus unterordnen und keinerlei Bedingungen über die Art stellen, wie er meinen Eigenwillen besiegt? Ich muss von meinem Selbstverständnis loskommen. Wenn ich das erreiche, werde ich sofort auf übernatürliche Weise eins mit Jesus Christus. Und der Heilige Geist bestätigt unmissverständlich: „Ich bin mit Christus gekreuzigt“.
Die emotionale Kraft des christlichen Glaubens erwächst daraus, dass Christen bewusst auf ihre eigenen Rechte verzichten, um Sklaven Jesu Christi zu werden. Solange ich das nicht tue, kann ich kein Jünger werden.
Wenn jedes Jahr nur ein Schüler Gottes Ruf hörte, wäre das für Gott schon Grund genug gewesen, diese Bibelschule ins Leben zu rufen. Die Schule als Institution hat keinen Wert, nicht einmal akademischen. Ihre einzige Daseinsberechtigung besteht darin, dass Gott hier Menschen für sich in Besitz nehmen kann. Lassen wir zu, dass er uns in Besitz nimmt, oder wollen wir lieber das werden, was wir selbst uns vorgestellt haben?
(Oswald Chambers)
Kommentare zu diesem Blogeintrag
Danke dir für deine Treue, dass du weiterhin schreibst, auch wenn nur wenige hier nachlesen. Unser Vater im Himmel wird dich belohnen, denn du tust es für Ihn! 🙏🍂🪔