.
Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 9.6.2024
Sieht Gott nicht meine Wege
und zählt alle meine Schritte?
Hiob, 31, 4
Der Lehrtext:
Verkauft man nicht fünf Sperlinge
für zwei Groschen?
Dennoch ist vor Gott
nicht einer von ihnen vergessen.
Lukas 12, 6
Damit meint Hiob vermutlich:
Ich bin vor ihm wie ein aufgedecktes Buch.
Er nimmt alle meine Wege wahr,
er weiß um alle meine Schritte.
Ich komme ihm nicht aus.
Sowohl im positiven als auch negativen Sinn.
Aber Hiob hat bei allem seinen gerechten Tun
das Vorzeichen vor seinem Leben.
Es ist das Vorzeichen der Unschuld.
Er weiß von sich nur Gutes zu berichten,
und letztendlich macht er Gott zum Schuldner.
Gott schuldet ihm Bewahrung, Heilung ...
Hiob - und das ist kein Vorwurf,
kein Herabsehen auf ihn,
Hiob sieht sich in allem als gerecht an.
Gott zieht ihm diesen Zahn.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Hiob 31, 1-8
1 Ich hatte einen Bund gemacht
mit meinen Augen,
dass ich nicht lüstern blickte auf eine Jungfrau.
2 Was gäbe sonst mir Gott
als Teil von oben
und was für ein Erbe
der Allmächtige aus der Höhe?
3 Wäre es nicht Verderben für den Ungerechten
und Unglück für den Übeltäter?
4 Sieht er nicht meine Wege
und zählt alle meine Schritte?
5 Bin ich gewandelt in Falschheit,
oder ist mein Fuß geeilt zum Betrug?
6 Gott möge mich wiegen auf rechter Waage,
so wird er erkennen meine Unschuld!
7 Ist mein Gang gewichen vom Wege
und mein Herz meinen Augen nachgefolgt
und blieb etwas hängen an meinen Händen,
8 so will ich säen,
aber ein anderer soll es essen,
und meine Nachkommen sollen entwurzelt werden.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Seine drei Freunde, die nicht planlos
darauf losreden,
sondern auch viel Taktgefühl zeigen,
werden aber immer ungeduldiger.
Dann taucht noch so ein junger Mensch auf,
der alles besser weiß,
und das scheint er auch tatsächlich zu können.
Er bereitet Hiob auf die Antwort Gottes
aus dem Sturm vor.
Aber vorher wird klar,
das unser gerechtes Handeln nicht ausreicht
um vor Gott in Unschuld zu sein.
Unser gerechtes Handeln allein bewirkt keine Gotteserkenntnis.
Und im Erkennen Gottes ist das ewige Leben.
Der Vater will
durch seinen Sohn Jesus Christus erkannt werden.
Nicht durch das halten der Gebote.
Das ist eine Auswirkung, eine Folge der Erkenntnis
seiner Liebe.
Hiob würde Gott gerne zur Rede stellen.
Elihu sagt, das geht nicht. Wer bist du denn!
Und es ist ja schon so,
keiner von uns könnte vermutlich
so gerecht leben wie Hiob es tat.
Die Aufzählung kann uns beschämen.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
30, 25
Weinte ich nicht über den,
der eine schwere Zeit hat,
grämte sich meine Seele
nicht über den Armen?
*
31, 13-15
Hab ich missachtet
das Recht meines Knechts
oder meiner Magd,
wenn sie eine Sache wider mich hatten,
14 was wollte ich tun,
wenn Gott sich erhebt,
und was würde ich antworten,
wenn er heimsucht?
15 Hat nicht auch ihn erschaffen,
der mich im Mutterleibe schuf,
hat nicht der Eine uns im Mutterschoß bereitet?
*
31, 16
Hab ich den Bedürftigen
ihr Begehren versagt
und die Augen der Witwe
verschmachten lassen?
*
31, 17+18
Hab ich meinen Bissen
allein gegessen,
und hat nicht die Waise
auch davon gegessen?
18 Nein,
ich habe sie von Jugend auf gehalten
wie ein Vater,
und ich habe sie von Mutterleib an geleitet.
*
31, 19-20
Hab ich zugesehen,
wie jemand ohne Kleid verkommen ist,
und den Armen ohne Decke gehen lassen?
20 Hat er mich nicht gesegnet,
wenn er von der Wolle
meiner Lämmer erwärmt wurde?
*
31, 21-23
Hab ich meine Hand
gegen eine Waise erhoben,
weil ich sah,
dass ich im Tor Helfer hatte?
22 Dann falle meine Schulter
vom Nacken und mein Arm
breche aus dem Gelenk!
23 Denn der Schrecken Gottes
käme über mich
und ich könnte seine Hoheit nicht ertragen.
*
31, 24
Hab ich das Gold
zu meiner Zuversicht gemacht
und zum Feingold gesagt: »Mein Trost«?
*
31, 25
Hab ich mich gefreut,
dass ich großes Gut besaß
und meine Hand so viel erworben hatte?
*
31, 26-28
Hab ich das Licht angesehen,
wenn es hell leuchtete,
und den Mond,
wenn er herrlich dahinzog,
27 dass sich mein Herz heimlich betören ließ,
ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?
28 Das wäre auch eine Missetat,
die vor die Richter gehört;
denn damit hätte ich verleugnet
Gott in der Höhe.
*
31, 29-30
Hab ich mich gefreut,
wenn’s meinem Feinde übel ging,
und mich erhoben,
weil ihn Unglück getroffen hatte?
30 Nein,
ich ließ meinen Mund nicht sündigen,
dass ich verwünschte
mit einem Fluch seine Seele.
*
31, 31-32
31 Haben nicht die Männer
in meinem Zelt sagen müssen:
"Wo ist einer,
der nicht satt geworden wäre
von seinem Fleisch?"
32 Kein Fremder
durfte draußen zur Nacht bleiben,
sondern meine Tür
tat ich dem Wanderer auf.
*
31, 33-34
Hab ich meine Übertretungen,
wie Menschen tun, zugedeckt,
um heimlich meine Schuld zu verbergen,
34 weil ich mir grauen ließ
vor der großen Menge
und die Verachtung der Sippen
mich abgeschreckt hat,
sodass ich still blieb
und nicht zur Tür hinausging?
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Was sollen wir auf eine solch eine Ansammlung
von edlem Verhalten antworten?
Hiob hat seine eigenen Antwort:
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
31, 35-37
O hätte ich einen,
der mich anhört – hier meine Unterschrift!
Der Allmächtige antworte mir! –,
oder die Schrift,
die mein Verkläger geschrieben!
36 Wahrlich,
dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen
und wie eine Krone tragen.
37 Ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen
und wie ein Fürst ihm nahen.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Und dann schiebt er noch nach,
ach ja .... das hab ich auch noch getan:
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
31, 38-40
Hat mein Acker wider mich geschrien
und haben miteinander seine Furchen geweint,
39 hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen
und seine Besitzer seufzen lassen?
40 Dann sollen mir Disteln wachsen
statt Weizen
und Unkraut statt Gerste.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Mich erinnert das an das Weltgericht.
Die einen zur rechten sagten:
Wann haben wir das alles getan?
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Matthäusevangelium 25, 34-36
34 Da wird dann der König sagen
zu denen zu seiner Rechten:
Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters,
ererbt das Reich,
das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
35 Denn ich bin hungrig gewesen
und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen
und ihr habt mir zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen
und ihr habt mich aufgenommen.
36 Ich bin nackt gewesen
und ihr habt mich gekleidet.
Ich bin krank gewesen
und ihr habt mich besucht.
Ich bin im Gefängnis gewesen
und ihr seid zu mir gekommen.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Die zur Rechten wissen es nicht,
wann sie das getan haben.
Denn sie lebten mit Jesus,
und er selbst konnte es durch sie tun.
Und dass "ER" es tun konnte,
das schreibt er jetzt auf ihr Konto gut.
Sie haben sich nicht
von ihren Werken des Gehorsams her verstanden.
Das ist allerdings das Leid der Werkgerechtigkeit.
Sie versteht sich von den Werken her.
Und auch Hiob wusste was er tat.
Hätte er gesagt:
Und der Allmächtige gab Gnade,
dass ich dem Fremden die Tür auftun konnte,
er schenkte mir Gelingen,
dass ich meine Knechte und Mägde gut behandelt habe.
Er behütete mich, dass ich die Waisen nicht ausgenutzt
und misshandelt habe ....
So redet aber Hiob nicht.
Das machen ihn Elihu und auch Gott zum Vorwurf.
Das Hiob meint, vor Gott unschuldig zu sein.
So sehe ich dies in diesem Moment,
aber ich kann mich ja auch irren,
ist ja ein Stückwerksdenken,
ohne Anspruch darauf,
dass es unbedingt richtig sein muss,
wobei ich mich schon dazu bemühe.
Hiob erkennt seine Schuld,
und er erkennt die Gnade.
Er erkennt, dass Gott Hiobs Schritte
nicht zur Kontrolle zählt,
sondern dass Gott ihn in Gnade anschaut.
Und die Gnade verhindert unseren Untergang.
Weil wir einen liebevollen gnädigen Gott haben,
einen demütigen und sanftmütigen Gott.
Einen demütigen und sanftmütigen Vater.
Einen demütigen und sanftmütigen guten Hirten.
Weil die Liebe Gottes
in unsere Herzen ausgegossen ist,
eine demütige und sanftmütige Liebe,
ein demütiger und sanftmütiger
Geist des Vaters und des Sohnes.
Den nichts mehr freut als dass wir Jesus anschauen,
und in und durch Jesus hindurch
den Vater und den Sohn erkennen.
Macht uns der Geist andere Quellen groß,
so ist er nicht der Geist des Vaters und des Sohnes.
Denn der Geist nimmt von Jesus.
Immer.
Er nimmt aus der Schrift.
Immer.
Er sagt nicht vorgestern Gnade
und heute etwas ganz anderes.
Er vermischt nicht.
Er ist klar.
Gott ist klar.
Er ist ein klarer Gott.
Keine Zweideutigkeit ist in ihm.
Wir wissen woran wir sind.
Wenn er schon auf kleine
nahezu wertlose Vögel (so denken wir)
aufpasst,
um wie viel mehr auf uns, seine Kinder.
Die größte Klarheit wird am Kreuz auf Golgatha geschaffen.
Mensch, mit deiner ganzen Gerechtigkeit,
hast du immer noch nicht die göttliche Liebe in dir.
Du brauchst Vergebung
- für deine Schuld,
- für deine Sünde,
- für deine Rebellion und Loyalität zu Satan
Gott richtet dich, er richtet Schuld, Sünde, und Ungehorsam.
Aber er tut es nicht an dir und mir,
sondern an sich.
Sonst hätte er keine Menschen mehr.
Gott will das Böse weghaben,
er will das Böse in uns weghaben.
Uns aber will er lieben, um sich haben, mit uns sein.
Und Hiob hatte viel Liebe in sich für seine Mitmenschen.
Er vertraute auch Gott sehr.
Das war seine Gerechtigkeit,
dass er Gott glaubte.
Nicht das Ergebnis seiner Hände,
nicht die Früchte,
sondern durch den Glauben
wurde er gerecht von Gott angesehen.
Und doch, glaube ich Gott seine Liebe,
dann werde ich auch lieben.
Aber das ist kein Werk sondern Frucht.
Seine Gnade, die Gelingen schenkt.
Seine Gnade,
die mich umgestaltet in das Bild seines Sohnes.
Er hat mich am Kreuz nicht vergessen,
weswegen sollte er es heute tun?
Er hat mir am Kreuz alle Schuld vergeben,
wie sollte der Vater uns mit Jesus nicht alles schenken?
Unser guter Vater.
Der uns mehr liebt als sich selbst.
Der sein Liebstes gab.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Sieht Gott nicht meine Wege
und zählt alle meine Schritte?
Hiob, 31, 4
Der Lehrtext:
Verkauft man nicht fünf Sperlinge
für zwei Groschen?
Dennoch ist vor Gott
nicht einer von ihnen vergessen.
Lukas 12, 6
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Danke für das Lesen. 🌺
.
Kommentare zu diesem Blogeintrag
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Blogeintrag.
Tags zu diesem Blogeintrag