Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 6.7.2023
1 Von David. Nach dir, HERR, verlangt mich.
2 Mein Gott, ich hoffe auf dich;
lass mich nicht zuschanden werden,
Aus Psalm 25, Verse 1 und 2a
Nach dir, Herr, verlangt mich ...
Wann verlangt es uns nach etwas?
Wenn wir durstig sind,
verlangt uns nach Wasser.
Wenn wir hungrig sind,
verlangt uns nach Essen.
Uns verlangt nach Menschen,
nach Gemeinschaft,
nach Partnerschaft,
nach Treue,
nach Freundlichkeit
nach Ruhe,
nach Arbeit,
nach Sinn,
den Sammler verlangt es
nach seinem gesuchten Objekt.
Es kann uns nach Anerkennung verlangen,
es kann uns nach guten
und schlechten Dingen verlangen....
Ein Verlangen nach Gott ist in der Regel
primär nicht dabei.
Das Verlangen nach Gott muss in der Regel
ganz hinten anstehen.
Denn er wird ja nicht gesehen,
nicht für möglich gehalten ....
Aber genau das Verlangen nach Gott
wirkt der Heilige Geist.
Weil es ein Verlangen
nach etwas aus der Unsichtbarkeit ist.
Obwohl es so nah ist.
Wir sehen es nicht,
wir fühlen es nicht,
wir messen es nicht.
Wir können es nicht greifen,
wo wird doch so gerne nach allem greifen,
was uns möglich ist,
wonach wir ein Verlangen haben ...
Wir wollen darüber herrschen,
mit allen Nebenwirkungen,
die daraus erwachsen.
Es ist ein Geschenk,
wenn uns nach Gott verlangt.
Das haben wir nicht gemacht.
Es ist Gnade.
Uns verlangt oft nach Bekanntem.
Aber wir tragen in uns auch eine Neugier.
Ein Verlagen nach Unbekanntem.
Wir können ein richtiges Nimmersatt sein.
Leider wird aus uns kein Schmetterling,
wenn wir uns voll(fr)essen.
Aber ein Verlangen nach Gott?
Und ja, nach welchem Gott?
Es steht hier auch nicht:
"1 Von David. Nach dir, Gott, verlangt mich."
Sondern:
"1 Von David. Nach dir, HERR, verlangt mich."
Es steht hier weiter nicht,
dass der Psalm von irgendjemand ist,
von „irgendeinem“ Menschen,
sondern von David,
einem konkreten Menschen.
Ein konkreter Mensch,
ein konkreter HERR.
Der Name "YAHWEH"
Der Gott des Bundes,
der Gott,
der sich Israel zuwendet und spricht:
Ich bin der, der ich bin,
Ich bin der, der ich sein werde,
Ich bin der, der da ist.
Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Der Gott,
der das Vertrauen der Menschen belohnt,
die auf ihn hoffen.
Der Gott, der sich ein Volk erwählt hat,
das nichts war.
Aus der sichtbaren Unmöglichkeit zweier Menschen
hat er die Möglichkeit geschaffen und umgesetzt,
ein Volk zu schaffen.
JAKOB - Israel.
Er ist also der Bekannte.
Und das Herz des Menschen ...?
Das eigene Herz,
es ist eigentlich die "Unbekannte".
Das Unzuverlässige,
das, wenn man sich darauf stützt,
nachgibt und mit einem versinkt.
So geschieht es aber immer wieder,
dass Menschen in ihrem Versinken rufen:
Rette mich Gott!
Lass mich nicht kaputt gehen!
Lass es nicht zu, dass ich sterbe!
Das rufen sie umso mehr,
wenn sie eine Erfahrung oder viele
Erfahrungen mit ihm gemacht haben.
Wenn wir mit Gott viele Erfahrungen machten,
dann wissen wir um ihn,
um sein Wesen, um seine Art.
Und wir wissen dass seine Freundlichkeit
uns gut schmeckt.
Sie tut uns gut.
Da ist kein Falsch in ihm, keine List.
Da ist Treue und Güte zu finden.
Ein wunderschöner Gott.
Ein freundlicher,
dem einzelnen zugewandter Gott.
Es kommt auf den Einzelnen an.
Auf dich und mich,
Menschen, die einen Namen haben.
Nicht Gruppen, Vereine,
Organisationen ...
Sie sind immer nur so gesegnet,
wie sich das einzelne Herz
dem Gott zuwendet, der sich
gegenüber Abraham,
Isaak und Jakob offenbart hat.
Und doch ist der vorherige Abschnitt
auch nur Stückwerk.
Gott segnet aus Gnade
und nicht weil wir funktionieren.
Und dennoch,
wenn alles nur noch äußerlich wäre,
irgendwann geht Gott,
auch das gibt es.
Er zog damals in Jerusalem aus dem Tempel aus.
Er überlässt uns uns selbst.
Erst wollten wir unseren Stiefel leben,
dann müssen wir ihn leben.
Am Schluss müssen wir in Stiefeln marschieren
und töten.
Das ist dann der unfreundliche Sklavenhalter
unseres Herzens.
Die Macht der Sünde,
die Handlangerin Satans.
Sein Werkzeug.
Es sind Werkzeuge der Zerstörung.
Es beginnt mit Lüge.
Die Lüge, dass Gott nicht da ist.
Vielleicht denkt Satan,
was es nicht gibt,
danach kann man kein Verlangen haben.
Und so sind wir von Frühe bis Abend versorgt,
mit allem was uns beschäftigen kann.
Nur nicht an Gott denken.
Wir denken über Politik, Bekleidung, Essen,
das andere Geschlecht,
die Beziehungen,
die Arbeit, das Lernen, die Freizeit,
den Urlaub, usw. usw. nach.
Aber in uns ist eine kleine Sehnsucht,
da ist ein Platz in uns falsch besetzt,
da sitzt der verkehrte Herr.
Einer, der gar kein Herr ist,
sondern ein Sklavenhalter.
Er hat Zugang zu unserem Herzen.
Das ist, was das Herz böse macht.
Dieser Zugang.
Denn es fehlt dem Herzen die Hinwendung
zur Schönheit Gottes.
Zu seiner Gnade und Barmherzigkeit.
Es fehlt.
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In den letzten drei Zeilen fehlten Worte.
Sie fallen uns nicht auf.
Es steht ja auch nichts da.
Wie kann man also Verlangen haben,
was nicht sichtbar ist.
Hier fällt es auf,
weil ich extra leere Zeilen gemalt habe.
Stell dir vor,
du bekommst einen Brief,
aber es fehlt der Adressat?
Woher willst du wissen,
dass du gemeint bist?
Dann öffnest du den Brief und
du hältst ein leeres Blatt in der Hand.
Du kannst nichts sehen.
Für dich ist es leer.
Du siehst nicht,
dass es mit einer unsichtbaren Schrift geschrieben ist.
Eine Schrift, die nur Menschen sehen,
die Gott lieben ....
Ganz schön komisch.
Gott lässt seine Gedanken
in einen irdischen Zusammenhang gießen.
So dass unser Sinn ihn finden kann,
wenn er ernstlich danach sucht.
Deshalb gibt es die Bibel,
damit wir Gott finden und erkennen.
Man kann die Bibel so oder so lesen.
Oder viele Male anders.
Eine Schrift, die nur Menschen sehen,
die Gott lieben ....
Es geht aber nicht um eine religiöse Betätigung.
Es geht um einen Zusammenstoß
mit dem Licht,
und dort merken wir,
dass wir nicht zu diesem Licht passen.
David weiß darum.
Er hat sein Herz schon ein Stückweit kennengelernt.
Es ist nicht so,
dass Gott uns die ganze Schrecklichkeit
unseres Herzens auf einmal zeigt,
das verkraften wir nicht.
Zudem will er ja ein neues Herz in uns pflanzen.
Eines, das empfindsam für ihn ist.
Eines, dass die Sünde nicht mag
und alles Arges hasst.
Nicht die Menschen hasst es, die Arges tun,
sondern das Arge hasst es.
Ein empfindsames Herz,
dass in der Lage ist zu differenzieren,
zu unterscheiden.
Warum?
Weil es um eine große Liebe weiß.
Und es ist die Liebe, die uns zu den größten
schönen Taten anreizt.
Und es ist der Hass,
der aus der Sklaverei der Sünde kommt.
Jegliche Lüge
und jegliches Durcheinanderbringen
von Wahrheit und Lüge
bringt Hass.
Er wird aus der Sklaverei der Sünde geboren.
Der Mensch macht Dinge, Vorstellungen,
Ideen, Ideologien,
andere Menschen zu seinem Gott.
Er hängt ihnen dann an,
dann muss er ihnen anhängen,
dann vereinnahmen sie ihn,
dann vernichten sie ihn.
Auch keine Gott zu vertrauen ist ein Götzenbild,
man vertraut auf sein 1300 Gramm Gehirnmasse.
das die schlimmsten Taten hervorbringen kann
und hervorgebracht hat.
David hat schon eine Ahnung darum,
um die Widerspenstigkeit seines Herzens.
Aber er hat auch eine Ahnung,
die sich aus seiner Erfahrung mit Gott speist,
von der Barmherzigkeit
und Vergebungsbereitschaft Gottes.
Es ist immer gut,
von beidem in einem ausgeglichenen Maße
eine Ahnung zu haben.
Denkt man nur an die Barmherzigkeit,
dann kommt man in die Gefahr,
diese Barmherzigkeit zu verklären,
sie umzuändern in ein seichtes Ding,
das zu allem Ja und Amen sagt.
Barmherzigkeit ist aber gebunden
an Gericht und Wahrheit.
Ohne diese beiden anderen
gibt es auch keine Barmherzigkeit.
Wenn ich also von Barmherzigkeit rede,
dann muss ich mich auch der Wahrheit stellen.
Der Wahrheit,
dass ich ein sündhafter Mensch bin.
Ein Mensch,
der eben nicht nur
Verlangen nach guten Dingen in sich trägt,
sondern auch nach bösen Dingen ein Verlangen hat.
Und man kann es nicht gegeneinander ausspielen.
100 Gramm gutes Fleisch und 50 Gramm
übel riechendes verdorbenes Fleisch
ergeben zusammen keine gute Suppe.
Ein Glas Wasser und einige Tropfen von Gift ...
Allein das Vorhandensein eines Tropfen Gifts
kann den Tod bringen.
Eine Lüge bringt den Tod.
Wir sind also in einem toten Zustand,
einem Zustand der Vergänglichkeit,
und wir sterben ja auch alle,
weil wir altern,
oder vorher ums Leben kommen.
Aus dieser Schwachheit heraus,
und obwohl David den Gott seiner Väter als
positive Erfahrung in seinem Leben kennt,
weiß er um seine eigene Vergänglichkeit
und betet:
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1 Von David. Nach dir, HERR, verlangt mich.
2 Mein Gott, ich hoffe auf dich;
lass mich nicht zuschanden werden,
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Die Bibel nennt dieses Haltung
meines Erachtens
"die Furcht des HERRN".
Es geht hier nicht um eine Angst.
Es geht hier um einen Zusammenhang
der eigenen Unzulänglichkeit, dem eigenen Fallen,
dem eigenen langsamen Vergehen,
um das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit.
Und es geht um das Bewusstsein,
dass man in der Gegenwart Gottes präsent, da, ist.
Zu dem man allerdings nicht passt.
Zu dem ich nur am Leben bin
als glimmender Docht.
Und, den ich brauche um vor ihm zu bestehen.
Gott verklagt meine Sünde,
und verurteilt sie an mir.
Das sind seine Wahrheit und Gerechtigkeit.
Und er springt als Anwalt für mich ein.
Das ist seine Barmherzigkeit.
Ich aber habe es nicht verdient.
Das ist seine Gnade,
dass er mich bestehen lässt.
Aus Gnade.
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2 Mein Gott, ich hoffe auf dich; ...
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Nicht unser eigenes Tun,
unser eigenes Können,
unsere Frömmigkeit und Religiosität,
unser Herkunft,
unser Haben und Besitz,
unsere Fähigkeiten und ach so kurze
Intelligenz ...
sondern ER,
Gott selbst,
er ist der Gegenstand,
das Objekt der Hoffnung.
In den meisten unserer Worte
wird dieses Hoffnung nicht ersichtlich.
In nahezu allem ist unsere Sprache hoffnungsleer.
Und selbst Christen sehen sich gegenseitig scheel an,
wenn einer seine Hoffnung auf Jesus kundtut.
Und wir merken das nicht einmal mehr.
Wir sagen zwar,
wir haben eine Hoffnung,
aber wir klammern sie aus.
Sie ist etwas "Frommes".
Denn,
wenn,
Gott unsere Hoffnung wäre,
gäben wir ihm dann nicht beständig Ehre?
Und ist er nicht der Gott des Augenblicks,
er ist der freundliche Gott in jedem Moment,
den mein empfindsames Herz sieht und kennt.
Im Augenblick ist er zu Hause,
in allen Augenblicken dieser Welt,
in jedem Augenblick hat er selbst
mir seine Hoffnung in meinem Herzen aufgestellt.
Der Glaube ist immer auch ein Hoffnungsding,
gibt es keine Hoffnung,
keine lebendige Hoffnung in mir,
wartet der Glauben noch draußen,
vor der Tür.
Das Kreuz auf Golgatha,
die Kreuzigung ist wirklich geschehen.
Als Mensch hör ich,
zum Kind werd ich,
als Kind komm ich,
mir das in Ruhe anzusehen.
Hier wird einer zuschanden,
mit meiner Schuld.
Hier geht einer kaputt
mit meinem Schutt.
Hier stirbt einer
an meinen vielen Lügen,
das Kind kann von diesem Schauen
nicht genug davon kriegen.
Aber es bleibt nicht dabei stehen.
Es ist gekommen
um zu seinem Vater zu gehen.
Der lebendigen Hoffnung
in die Augen zu sehen.
Gott, der gute Vater,
der das Kind küsst und umarmt,
und sich über das Kind ewig erbarmt.
Und er spricht ihm
Hoffnungsworte in das Ohr,
eine Hoffnung aus seinem,
des Lebendigen, Mund.
Eine Hoffnung,
sie macht die Herzen neu
und seine Hoffnung
macht das Leben gesund.
Also ruf ich ich:
Mein Vater,
mich verlangt nach dir,
kommt herein,
durch meines Herzenstür,
wohn’ mit Jesus deinem Sohn in mir.
Hier, der Bestimmerplatz,
darauf gehörst du, Gott mein HERR,
denn du bist meine Perle,
du bist mein Schatz.
Im Augenblick ist er zu Hause,
und aller Augenblicke Morgen,
bin ich in dir, mein Gott, verborgen.
Verborgen und geborgen.
Du lässt mich nicht zuschanden werden.
Du hast mich neu,
von oben her geboren.
Du hast mich neu,
von oben her geborgen.
Geborgen in allen Augenblicken,
aller Momente Morgen.
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Von David. Nach dir, HERR, verlangt mich.
Mein Gott, ich hoffe auf dich;
lass mich nicht zuschanden werden,
Psalm 25, 1 und 2a
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