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Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 24.1.2025
Die sich halten an das Nichtige,
verlassen ihre Gnade.
Jona 2, 9
Der Lehrtext:
Tut nichts aus Eigennutz
oder um eitler Ehre willen,
sondern in Demut
achte einer den andern höher
als sich selbst.
Philipper 2, 3
Jona hatte ein sehr inniges Verhältnis zu Gott.
Und Gott, wie geht er auf Jona ein?
Macht er ihm Vorwürfe wegen der Flucht?
Er ging ganz anders um mit Jona
als wir vermutet hätten.
Gott gab ihm den Auftrag nach Ninive zu gehen,
die Hauptstadt des Weltreiches Assyrien.
mehr als 120 000 Menschen lebten dort (Jona 4, 11).
Jona sollte dort den Untergang Ninives predigen.
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1 Es geschah das Wort des HERRN
zu Jona, dem Sohn Amittais:
2 Mache dich auf
und geh in die große Stadt Ninive
und predige wider sie;
denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.
3 Aber Jona machte sich auf
und wollte vor dem HERRN nach Tarsis fliehen
und kam hinab nach Jafo.
Und als er ein Schiff fand,
das nach Tarsis fahren wollte,
gab er Fährgeld und trat hinein,
um mit ihnen nach Tarsis zu fahren,
weit weg vom HERRN.
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Aber Jona flieht in die entgegengesetzte Richtung.
Gott schickt ihm ein Unwetter hinterher,
und schließlich führt es dazu,
dass Jona auf seinen eigenen Vorschlag hin,
ins Meer geworfen wird,
ein großer Fisch verschlingt ihn und
während er also im Innern ist,
betet er.
Der Fisch speit ihn nach 3 Tagen aus,
und nach abermaligem Auftrag
geht Jona schließlich nach Ninive
und predigt den Untergang der Stadt.
Aber die Einwohner von Ninive kehrten um,
sie taten Buße, sie änderten sich.
Und Gott ging darauf ein.
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Jona 3, 10 und Jona 4, 1+2
10 Als aber Gott ihr Tun sah,
wie sie umkehrten von ihrem bösen Wege,
reute ihn das Übel,
das er ihnen angekündigt hatte,
und tat’s nicht.
1 Das aber verdross Jona sehr,
und er ward zornig
2 und betete zum HERRN und sprach:
Ach, HERR, das ist’s ja, was ich dachte,
als ich noch in meinem Lande war.
Deshalb wollte ich ja nach Tarsis fliehen;
denn ich wusste, dass du gnädig,
barmherzig, langmütig und von großer Güte bist
und lässt dich des Übels gereuen.
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Jona war sichtlich sauer.
Aber ich denke, dahinter verbirgt sich eine Traurigkeit?
Meine Vermutung ist,
dass es einfach frustrierend ist,
dass die Feinde Buße tun,
während das eigene Volk es nicht tut.
Die Heiden kehren um, aber Israel nicht.
Vielleicht spielte auch ein Neid eine Rolle.
Zudem bedrohte ja Assyrien auch Israel und Juda.
Jona lebte zur Zeit Jerobeams des Zweiten
und war ein Prophet im Nordreich.
Er wird im 2. Buch der Könige erwähnt.
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2. Könige 14, 23-27
23 Im fünfzehnten Jahr Amazjas,
des Sohnes des Joasch,
des Königs von Juda,
wurde Jerobeam, der Sohn des Joasch (von Israel),
König über Israel
und regierte zu Samaria einundvierzig Jahre.
24 Und er tat, was dem HERRN missfiel,
und ließ nicht ab von allen Sünden Jerobeams,
des Sohnes Nebats,
der Israel sündigen machte.
25 Er stellte wieder her das Gebiet Israels von dort,
wo es nach Hamat geht,
bis an das Meer der Araba
nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israels,
das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona,
den Sohn Amittais, den Propheten,
der von Gat-Hefer war.
26 Denn der HERR
sah den bitteren Jammer Israels an,
dass sie bis auf den letzten Mann dahin waren
und kein Helfer in Israel war.
27 Und der HERR hatte nicht gesagt,
dass er den Namen Israels austilgen wollte
unter dem Himmel,
und errettete sie durch Jerobeam,
den Sohn des Joasch.
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Vielleicht hatte Jona schon eine Ahnung darüber,
dass in 30-50 Jahren Israel
nach Assyrien deportiert werden sollte.
Jona spricht in seinem Gebet,
innerhalb des Fisches,
von der Gnade.
Kein Mensch kann ein gutes inniges Verhältnis
zu Gott haben,
wenn er nicht um die Gnade weiß.
Die Gnade löst die ganze Verkrampfung,
sie wendet den Blick weg von einem selbst,
man wird von sich frei auf Gott zu schauen
und getröstet zu sein.
Ja, Gott selbst
ist einem der Sinn und der Trost geworden.
Wenn Jona von "ihrer Gnade spricht",
dann könnte er das Maß meinen,
das Gott dem Menschen zugedacht hat.
Aber das ist der Bereich der Vermutung.
Welcher der beiden Söhne
aus dem Gleichnis von Lukas 15
brauchte mehr Gnade?
Beide brauchten sie auf unterschiedliche Weise,
der eine sollte in der Fremde merken,
was er verloren hatte,
er hatte auf Nichtiges gesetzt und gespürt,
dass es nicht trägt,
und er kehrte um und kam zurück.
Der andere blieb zu Hause,
versuchte treu zu sein in allen Dingen,
konnte aber seinen Vater nicht verstehen.
Das konnte der jüngere Sohn vermutlich auch nicht,
aber unter einem anderen Vorzeichen.
Nämlich des Erstaunens, des Vertrauens,
das Angenommen-Werden.
Und der ältere? Er nahm auf seltsame Weise
nicht in Anspruch, was ihm gehörte.
Es gehörte ihm doch alles,
er war doch der einzige Erbe.
Aber er konnte das nicht erkennen.
Er war in einer Armut, die "funktionieren will"
gefangen, verhaftet, eingesperrt.
"Was mein ist, ist dein", sagte der Vater zu ihm.
Aber er konnte so nicht denken.
Er hatte seine Beziehung zu seinem Vater
eher als "Knechtsverhältnis"
anstelle ein "Sohn-Verhältnisses"
wahrgenommen.
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Lukas 15, 29-32
29 Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater:
Siehe,
so viele Jahre diene ich dir
und habe dein Gebot nie übertreten,
und du hast mir nie einen Bock gegeben,
dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre.
30 Nun aber,
da dieser dein Sohn gekommen ist,
der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat,
hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.
31 Er aber sprach zu ihm:
Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles,
was mein ist, das ist dein.
32 Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein;
denn dieser dein Bruder war tot
und ist wieder lebendig geworden,
er war verloren und ist wiedergefunden.
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Der ältere Sohn war auf eine gewisse Weise
mit seinem Menschsein vor seinem Vater
nicht wie ein Kind geworden.
So hatte er kein Verständnis,
weil er das Herz seines Vaters nicht erkannte,
er wusste nicht wie das Herz seines Vaters "tickt".
Hätte er es gewusst,
hätte er sich vermutlich auch freuen können,
denn dann hätte er den Bruder mit
den Augen seines Vaters angeschaut.
Weißt du, wie Gott "tickt"?
Hast du Anteil daran, ihn zu erkennen.
Jesus sagt, dass ewige Leben besteht darin,
den Vater im Himmel zu erkennen du ihn,
Jesus, seinen Sohn, den er gesandt hat,
der alleine vor ihm in seinem Schoß ist.
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Johannesevangelium 1, 16-18; 17,3
16 Von seiner Fülle
haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben;
die Gnade und Wahrheit
ist durch Jesus Christus geworden.
18 Niemand hat Gott je gesehen;
der Eingeborene,
der Gott ist und in des Vaters Schoß ist,
der hat es verkündigt.
*
17, 3 Das ist aber das ewige Leben,
dass sie dich,
der du allein wahrer Gott bist,
und den du gesandt hast,
Jesus Christus, erkennen.
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Die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus
geworden.
Er, Jesus selbst ist unsere Gnade.
Und das Ziel der Gnade ist es,
dass wir Gott erkennen.
Das ist ein inniges Miteinander.
Ein Vater-Sohn–Verhältnis.
Es ist kein religiöses Verhältnis,
auch wenn die Welt das so nennt,
weil sie es auch nicht anders benennen kann.
Es ist ein Verhältnis im Geist und in der Wahrheit.
Eine Wahrhaftigkeit, eine Wirklichkeit,
die Gott den Unmündigen offenbart.
Alles ist vergänglich,
aus der, der aus Gott geboren ist.
Wie könnte er auch vergänglich sein,
wenn ihn doch der Ewige selbst ihn geboren hat.
Und Jesus war der Erste, den er geboren hat.
Uns aber hat er auch neu geboren.
Wir sind für immer zu ihm hin geboren im Leben.
Und die Liebe, seine Liebe,
die er durch seinen Geist in uns ausgegossen hat,
sie lässt uns ihn erkennen.
Wir schauen auf ihn.
Schauen wir auf ihn,
so schauen wir nicht auf die Nichtigkeiten
und halten uns auch nicht hat an sie,
und halten uns auch nicht mit ihnen auf.
Schauen wir auf die Nichtigkeiten,
wie können wir dann auf Gottes Liebe
und seine wunderbare Gnade schauen?
Gott hat in seinen Kindern,
die seinen Namen Jesus liebhaben,
ein Verständnis hineingelegt,
darüber "wie er tickt".
Dazu gibt er uns sein Wort.
Und sein Geist macht seine Worte lebendig,
der Buchstabe bekommt kraft und lebt sich
in uns aus.
Gott lebt in uns seine Werke aus.
Die er vorbereitet hat.
Wie tickt Gott?
Gott ist die Wahrheit wichtig,
und zwar seine Ansicht über Wahrheit,
er definiert Wahrheit nicht wir.
Und so ist es gleichermaßen auch mit Gerechtigkeit
und Barmherzigkeit.
Natürlich ist das ein stückwerkhafter Versuch
eines Verständnisses.
Aber Jesus ist Wahrheit, er ist Gerechtigkeit
und er ist Barmherzigkeit.
Die Worte Gottes,
die aus seinem Mund kommen,
aus seinem Herzen,
sie sind Wahrheit,
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
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Micha 6, 8
Es ist dir gesagt, Mensch,
was gut ist
und was der HERR von dir fordert:
nichts als Gottes Wort halten
und Liebe üben [1]
und demütig sein vor deinem Gott.
[1]
Wörtlich: "nichts als Recht tun
und Güte lieben".
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Das ist auch ein Wort gegen den Eigennutz.
Den Paulus anspricht:
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Tut nichts aus Eigennutz
oder um eitler Ehre willen,
sondern in Demut
achte einer den andern höher
als sich selbst.
Philipper 2, 3
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Wenn mir Gott wichtig ist, werde ich unwichtig.
Bin ich mir aber wichtig,
wie kann dann ich dann Gottes Liebe folgen?
Ich muss nicht (mehr) wichtig sein,
weil?
Weil ich geliebt bin mit einer treuen Liebe,
dort am Kreuz auf Golgatha,
die größer als alles ist.
Und in ihrem Anschauen erkennen
ich die Nichtigkeiten der Welt.
Dieses Welt hat nichts mehr,
was die Liebe Gottes
am Kreuz Jesu aufwiegen kann.
"Vater, unser guter Vater,
der uns mehr liebt als sich selbst.
Ohne dass du dich verleugnen musst
und deine Wahrheit opfern musst,
keine Lüge dringt in sie ein.
So lass uns heute auf dem Weg deiner
Wahrheit sein, in aller Gerechtigkeit und Barmherzigkeit."
"Erbarme dich über uns und unsere Mitmenschen.
Vergib uns unsere Schuld und lass uns
zur Erkenntnis deiner Wahrheit kommen.
Jesus ist deine Wahrheit."
"Erbarme dich auch über dein Volk Israel,
schenke auch Israel ein gesundes Maß an Demut,
dass sie dich suchen und erkennen."
Deine Gnade ist unser Glück.
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Die sich halten an das Nichtige,
verlassen ihre Gnade.
Jona 2, 9
Der Lehrtext:
Tut nichts aus Eigennutz
oder um eitler Ehre willen,
sondern in Demut
achte einer den andern höher
als sich selbst.
Philipper 2, 3
+++++++
Danke, für das Lesen. 🌹
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