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Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 1.10.24 (Teil 1)
mit einer Vorbemerkung zu den Psalmen
Ich will dir danken, HERR,
unter den Völkern
und deinem Namen lobsingen.
Psalm 18, 50
Der Lehrtext:
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten
und deinen Namen nicht preisen?
Denn du allein bist heilig!
Offenbarung 15, 4
David zeigt Gott seine Dankbarkeit.
Es ist keine Einseitigkeit darin.
Als ob der Dank nur dafür gilt,
was wir "Gutes" empfangen.
Man müsste eher formulieren:
"Was uns auf dem ersten Blick gut erscheint".
Ich möchte etwas Grundsätzliches zu den Psalmen sagen.
Es ist meine stückwerkhafte Sicht.
Also keine theologische Aussage.
Eher die Meinung eines Kindes.
Für mich sind die Psalmen an erster Stelle
ein "Du" Buch.
Ein "direkt" - Buch.
Ein "Herzauschütte-Buch"
Ein zutiefst "menschliches Buch".
Ein "Lernbuch"
des Betens,
des Gott Anschauens,
des Verliebtwerdens
der Kommunikation
des Ausdrückens der Gefühle.
Ein Freiheitsbuch,
weil hier alles hinein darf.
Ein Bekenntnisbuch,
weil ich mich hier zu Gott bekennen kann.
Ein Jammerbuch, weil ich jammern und klagen kann.
Ein Buch des Schreiens und des Weinens.
Ein Buch der Wahrheit meines Herzens.
Ein heimliches Buch
und doch allen geöffnet.
Ein pädagogisches Buch,
weil es zeigt,
welchen Freiraum Gott schenkt.
Aber es deckt auch auf,
welche Grenzen er zieht.
Es ist ein "Du"-Buch und ein "Direkt-Buch"
weil es hier um 2 Herzen geht,
die sich nicht mit "Sie" anreden,
sondern mit "Du".
Sie teilen einander mit
jeder auf seine Weise,
und verkehren direkt miteinander.
E schiebt sich keine andere Person dazwischen.
Keine Stellvertretung,
kein Mittler,
kein Dolmetscher.
Gott kennt die Sprache meines Herzens,
und er spricht sie auch.
Sprechen 10 Millionen und ein Mensch mit ihm,
so spricht er in 10 Millionen und einer Sprache zu ihnen.
Niemandem gab Gott das Recht,
sich als eine Instanz zwischen ihn
und seinen Menschen zu stellen.
Die Priester waren im tiefsten nur verordnete Mittler,
sie sollten aber das Volk zum
selbständigen Denken und Glauben anleiten.
Zur Erkenntnis seiner Person,
seiner Wahrheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Zur Begegnung mit seiner Reinheit und Gnade.
Auch Mose war ein Mittler, aber für eine Zeit begrenzt.
Wenn es jemals einen Mittler gab und gibt,
dann war und ist es alleine Jesus Christus selbst.
Unbegrenzt.
Er steht heute auf eine/seine ihm verordnete Weise
vor seinem heiligen Vater und verwendet sich für uns.
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1. Timotheusbrief 2, 5
Denn es ist ein Gott
und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen,
nämlich der Mensch Christus Jesus,
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Keinem anderen ist diese Ehre je zu teil geworden.
Wann immer der Mensch den Kontakt mit dem Vater sucht,
es findet Gott immer im Kontext,
im Barmherzigkeitsraum der Gnade Gottes statt.
Und dieser Raum ist Jesus Christus selbst.
Wenn man das schwache Bild
eines Raumes bemühen will.
Im alten Testament war es so,
und im neuen Bund ist es auch so.
Ohne Jesus Christus gibt es keine Kontakt zum Vater.
Jesus ist sozusagen das Herz des Vaters.
Ihm allein ist diese Ehre zuteil geworden.
Gott gibt seine Ehre keinem anderen.
Kein anderer neben Gott,
hat das Recht auf dieses „Du“,
mit dem wir Gott anreden.
Gott, der Vater selbst,
wirkte seine Werke in seinem Sohn.
Er tat sie, er wirkte sie durch sein Leben,
Leiden und Sterben.
So ist Jesus selbst der Weg,
der eine einzige gültige Weg.
Er ist selbst die Wahrheit,
die eine gültige lebendige Wahrheit.
Er ist selbst das Leben,
das eine, bleibende anerkannte gültige Leben,
dass vor der Reinheit seines Vaters Bestand hat.
Und die vorlaufende Gnade im Alten Testament,
sie hat dem Menschen ermöglicht,
durch den Glauben gerecht gesprochen zu werden.
Sie wurden nicht recht,
weil sie etwas bezahlten,
sondern weil es ihnen gewährt wurde.
Ihr Vertrauen wurde ihnen von Gott,
nach seiner Wahl,
zur Gerechtigkeit angerechnet.
Und durch das Vertrauen,
sind sie in das große
"Du-Verhältnis" zu Gott eingetreten.
Und durch Unglauben,
der ein Kind des Ungehorsams ist,
sind sie aus diesem "Du-Verhältnis"
wieder herausgetreten.
Wie Saul, wie der altgewordene Salomo.
Und dieses "Du-Verhältnis"
ist eine schöne Mühe.
Es braucht alles,
was auch ein Kind braucht.
Viel Pflege und Behütung.
Ds erste Gebot ist der Schutz,
damit das Kind nicht auf den Boden fällt.
Gott auf seiner Seite,
braucht dies natürlich nicht,
doch bezweifle ich,
dass er sich auf eine seiner geheimnisvolle Weisen
nicht eingeschränkt hat.
Wie hätte er sonst sehen wollen,
welche Namen Adam den Tieren gab.
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1. Mose 2
19 Und Gott der HERR machte aus Erde
alle die Tiere auf dem Felde
und alle die Vögel unter dem Himmel
und brachte sie zu dem Menschen,
dass er sähe, wie er sie nennte;
denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde,
so sollte es heißen.
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Hatte er es nicht von Vornherein gewusst?
Weiß er nicht alles?
Es steht hier nicht:
Gott machte die Tiere ....
... und der Mensch gab ihnen einen Namen.
Es steht hier:
"dass er sähe, wie er sie nannte".
Und schließlich prüft Gott uns,
aber auch da steht nicht primär:
Dass wir erkennen, wie unser Herz sei,
sondern dass er erkennt, wie es in uns aussieht.
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4. Mose 16, 4
4 Da sprach der HERR zu Mose:
Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen,
und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln,
was es für den Tag bedarf,
dass ich’s prüfe,
ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.
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Wenn es darum geht,
dass wir erkennen, was in unserem Herzen ist:
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Jeremia 2, 19
Deine Bosheit ist schuld,
dass du so geschlagen wirst,
und dein Ungehorsam,
dass du so gestraft wirst.
Und du musst innewerden und erfahren,
was es für Jammer und Herzeleid bringt,
den HERRN, deinen Gott, zu verlassen
und mich nicht zu fürchten,
spricht Gott, der HERR Zebaoth.
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Oft hilft leider nichts anderes zu dem Prozess des „Innewerdens“
Was hat das mit den Psalmen zu tun?
Die Psalmen sind Gegenstand einer großen gezeigten Freiheit
des menschlichen Herzens.
Der Mensch findet in Gott ein klares Gegenüber.
Nicht schwammig,
Die Liebe Gottes ist immer klar.
Ja, sie ist sogar scharf klar.
Nicht verschwommen.
Ich denke,
es war Corrie ten Boom, die sagte,
die Unschärfe liegt immer auf unserer Seite.
Die Liebe Gottes ist gütig und freundlich, ehrlich und treu.
In ihr ist kein Falsch.
Sie ist nicht listig,
kein Ränkeschmied, kein listiger Schmied.
Sie gräbt keine Gruben.
Sie braucht keinen Mittler.
Die Liebe Gottes kommt in Jesus zur Vollendung.
Sie kommt in Jesus zu unserer Vollendung.
Die Vollkommenheit findet durch den Glauben des Kindes statt.
Nicht der Glaube ist das Vollkommene,
sondern Jesus selbst,
zu dem das Kind einen ungetrübten Zugang findet.
(Matthäus 18,3 u.a.)
Aber der kindliche Glauben,
des Menschen, der wie ein Kind geworden ist,
der ist sanft und sehr unverkrampft.
Er ist ständig am Empfangen,
und also auch am Überlaufen ...
Gruben gräbt die Sünde uns.
der wir vertrauen.
Die Psalmen helfen einem,
diese Schärfe wieder zu finden.
In dem wir uns hinwagen zu diesem klaren Gott.
Und das will er.
Er vergibt keine Audienzen,
er hat kein Wartezimmer,
er hat keine Anrufbeantworter,
er hat kein Terminvergabesystem.
Er ist ein echter guter Vater,
sofort, augenblicklich hat er immer
ein offenes Ohr hat für die Menschen,
die ihn lieben.
Das glaubt ihm das Kind und empfängt es.
Und lieben ist nichts perfektes,
bei weitem nicht.
Obwohl,
menschlich gesprochen,
es gibt nichts Perfekteres als die Liebe.
Aber:
Das Wort Perfekt ist im hohen Maße "unperfekt".
Aber, da haben wir es schon wieder,
auch das Wort "unperfekt" ist unperfekt,
weil es das Wort in der nahezu perfekten
deutschen Rechtschreibung nicht gibt.
Früher konnte man sagen "imperfekt",
aber wer versteht das schon.
Also braucht man das Gegenteil von Synonymen.
Suboptimal wäre optimal.
Also eine neue Formulierung, ein zweiter Versuch:
Das Wort Perfekt ist hier in Glaubensdingen
im hohen Maße "untauglich".
Es passt einfach nicht zur Liebe.
Sondern die Liebe ist vollkommen.
Und wir haben Anteil an dieser Vollkommenheit,
wenn wir Gott auch in unserem Leben
Gott sein lassen,
wirken lassen,
bestimmen lassen,
uns lieben lassen und
daraus lernen zu lieben.
Er hat uns mit einer Würde für wertgeachtet,
die mit Worten nicht auszudrücken,
nicht formulierbar ist.
Warum sollte er uns also,
wenn er doch am Kreuz für unsere Sünde,
unsere Schuld,
unsere Verdammnis, gelitten hat,
bewusst erlitten hat,
sie in sein Herz aufgenommen hat und daran erstickt ist,
zu Grunde ging,
warum sollte er mit dieser seiner kostbaren Liebe
uns nicht alles andere schenken?,
an guten Gaben,
deren wir bedürfen?
Und dazu gehört auch die direkte Anrede,
ein schönes "Du".
Gott hat den Weg
der menschlichen Unmündigkeit gewählt,
den Unmündigen hat er einen Schlüssel gegeben.
Er sprach zu ihnen,
wenn ich nicht werdet wie die Kinder,
könnt ihr nicht in mein Reich kommen.
Wie liest du diese Zeilen?,
wie liest du das Wort Gottes?,
welches Verhältnis hast du zu Gott?
Siehst du ihn scharf?,
mit deiner Liebe?,
die seine Gnade in dich hinein gewirkt hat
in Jesus Christus.
Oder ist er dir ein trüber Gott,
den du nicht erkennen kannst?
Dann lerne von den Menschen,
in welche Gott seine Liebe hineingewirkt hat,
hier,
in den Psalmen,
keine Perfektion,
aber eine begnadete Vollkommenheit,
selbst im Jammern und Klagen, ...
warum:
"Weil?"
"Weil ehrlich"
Und,
das lag mir auf dem Herzen zu schreiben,
ohne Perfektion, stückwerkhaft ...
darf so sein ...
Weil wir Gott in der Wahrheit erkennen.
Und ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Ein klares scharfes Bild
unseres Gottes.
Welches uns die Klarheit und die darin
verborgenen Geborgenheit seiner Liebe darstellt.
Seine Reinheit und Heiligkeit,
vor der das Falsche keinen Bestand hat.
Und das respektieren wir,
je näher wir ihm kommen,
umso mehr Furcht und Zittern,
gleichzeitig aber um so mehr
Freude und Geborgenheit.
Es ist eins.
Es gehört zusammen.
Es soll nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Wer Gott liebt,
spielt diese Dinge nicht gegeneinander aus.
Er ist in der Geborgenheit geliebt,
und ebenso in der Furcht und im Zittern.
Und in alles hinein kommt seine reine Freude.
Die Freude über seine Liebe am Kreuz,
das Froh-Sein über seine Treue in unserem Leben.
Der Geist der Furcht des HERRN ist mit ihm,
und so hat er ein Immunsystem gegen die Sünde.
Denn die Furcht des Herrn liebt die Gerechtigkeit
und hasst das Arge, das Falsche, die Lüge.
(Jesaja 9, 2+3)
Es ist ein Geist der Kindschaft.
Der Erlösung, der Freude.
Ja, der sehr großen Freude.
Stets, in seinem barmherzigen Heute.
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Ich will dir danken, HERR,
unter den Völkern
und deinem Namen lobsingen.
Psalm 18, 50
Der Lehrtext:
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten
und deinen Namen nicht preisen?
Denn du allein bist heilig!
Offenbarung 15, 4
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Das war, so Gott will, der erste Teil.
Ein unvollkommener Gedankengang darüber,
was die Psalmen für uns bedeuten können.
Danke für das Lesen. 🌻
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