Abendgedanken (2)

Ein neuer Abend hat das Land eingenommen,
die Kleider der Bäume haben ihre Farben verloren,
ihr schwarzgrauen Äste und Blätter
haben die letzten Farben des Himmels
verstärkend unterstützt.

Ein Zelt, dessen Blau sich langsam
in den kühler werdenden Tagen
in ein sanftes Rosa wandelt,
wir ahnen einen Meister der hier
geschickt mit seinen Farben handelt.

Aus den Auen steigen sanfte Nebel,
und scheinen das Land leicht aufzuweichen.

Mit sanfter Hand scheint eine Kraft
gleich einem Filter den Tag am Abend
milde weich zu zeichnen, noch
bevor das äußere Licht den Tag
den Rücken gekehrt.

Auch so kann mich der liebende Gott
mit seiner linden Schönheit erreichen,
und findet bei uns ein Herz, doch -
das ihn mag
und das ihn gerne ehrt.


Das innere Licht ist jedoch geblieben,
erinnert uns in der nahenden Stille nun
vielleicht an die Menschen, die wir lieben,
und an ihr zu uns fürsorgliches Tun.

Das innere Licht wird durch unsere
Dankbarkeit verstärkt,
ein dankbares Herz,
dass auf den freundlichen Schöpfer merkt.


(dla14922)